Denn sie wissen nicht was sie tun…
Seit einigen Monaten bin ich nun schon mit Bus und Hund unterwegs.
Die überwiegende Zeit tingeln wir am Meer entlang – mit Ausnahme der Zeit, die ich in Indien war. Gerade in den letzten 2 Wochen, seit ich wieder in Spanien unterwegs bin, ist mir folgendes aufgefallen:
Auf der Suche nach Muscheln und schönen Steinen und geschliffenem Glas finde ich unglaublich viel Plastik. Zumeist eher kleine Teile, die mit dem bloßem Auge nicht sofort ersichtlich sind.
Auf dem Bild oben siehst Du die schönen Fundstücke, was allerdings noch viel herumliegt sind Teile von Getränkedosen, Kabelbinder, Angelsehne und so kleine durchsichtige Plastikangelköder. Außerdem Schuhe, oder zumindest Teile von Schuhen, Reste von Feuchtpapier, Kleidungsstücke, Plastikflaschen. Auch das ist nix Neues.
Jedoch frage ich mich folgendes: Wenn Menschen am Strand herumliegen oder schwimmen oder einfach nur spazieren gehen, bemerken sie den herumliegenden Müll nicht? Oder ignorieren sie ihn einfach und denken sich „Ich habe ihn nicht dorthin geworfen, also hebe ich ihn auch nicht auf„??
Ich weiß es nicht.
Verurteilen tue ich niemanden, ich sammle den Müll einfach auf und staune.
So kleine Hundekackatüten habe ich ja immer dabei für Lino und da packe ich dann den Müll hinein und schmeiße ihn in die nächste Tonne. Das tut nicht weh und macht mir sogar Freude, denn in mir taucht der Gedanke auf „Jedes noch so kleine Teil, was nicht im Meer landet oder in den Mägen der Meeresbewohner macht mich glücklich!“
Neulich morgens bin ich aufgewacht und habe mich über das Geräusch gewundert, welches die morgendliche Stille durchbrach.
Es war ein unterschwelliges lautes Brummen, was mir so richtig tief in das System eindrang. Ich gucke aus dem Fenster und sah…nix. Dann stieg ich aus dem Bus und konnte in der Ferne auf dem Meer ein Fischerboot ausmachen, von dem scheinbar das laute Brummen ausging. Und da fiel mir wieder ein, wie ich vor vielen Jahren einmal auf Rhodos war und schnorchelte und total geschockt war, vom dreckigen Meer und zum anderen vom Lärm unter Wasser!
Das Meer kam mir so un-lebendig vor und das machte mich zutiefst traurig.
Und beim Lärm, den ich vernahm, war ich einfach nur sprachlos. Schon immer war ich ein Fan von Wassersport. Wassersport, den man ohne Hilfe von Motoren tätigen kann, also Schwimmen, Surfen, Windsurfen, Kanu fahren, Segeln, Schnorcheln etc. Das bekam damit noch einmal eine ganz neue Bedeutung.
Wie können Menschen wissentlich die Meere verschmutzen? Wie können Menschen wissentlich Müll und Öl und Atommüll und Menschen usw. einfach ins Meer schmeißen? Wie können Menschen , wenn sie den Müll sehen, ihn einfach dort lassen, wo sie ihn sehen und ignorieren?
Die einzige Antwort die mir darauf einfällt ist: Denn sie wissen nicht was sie tun!
und: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!
Das eine betrifft diejenigen, die den Müll wegschmeißen und das andere, diejenigen, die nichts dagegen unternehmen. So richtig geschockt war ich vom Meer in Indien, in Pondicherry. Genauer gesagt: ich war geschockt davon, wie der Strand aussah! Im Meer war kaum Müll zu entdecken, jedoch lag der Strand voll mit Müll!!
Ich glaube, viele Menschen haben schon von den riesigen schwimmenden Plastikinseln im Meer gehört, sie aber nicht gesehen! Und was man nicht sieht, scheint auch nicht zu existieren. Das ist einerseits auch richtig und spiegelt meine Meinung wieder, doch andererseits bekommen wir die Konsequenzen unseres handeln grade ganz massiv zu spüren.
Die äußere Verschmutzung (des Meeres bzw. der Erde im Allgemeinen) spiegelt unsere eigene Verschmutzung in unserem Innern wider.
Wie Innen so Außen – wie Außen so Innen.
Einen ganz großen Dank möchte ich an dieser Stelle an Nina Magdalini Premezzi aussprechen, die mit „SeaAwareness“ so wertvolle Arbeit für mehr Achtsamkeit für die Meereswelt und für die Erhaltung der Meere macht und auch noch so einiges mehr! Danke liebe Nina dafür.
Verbringst Du Deine Urlaube am Meer? Isst Du noch Fisch und andere Meerestiere? Wie geht es Dir am Meer? ich freue mich von Dir zu lesen.
In Liebe, Miriam
Alle Bilder auf dieser Seite von Miriam Linda Weiss
Liebe Miriam,
danke für Dein Sein. In diesem Artikel beschreibst Du, was ich auch seit Tagen fühle und erlebe. Nicht am Meer, so doch an der Elbe. Ich lebe auf Probe in einem schönen Bauwagen und darf jeden Morgen den Sonnenaufgang erleben. Auch ich finde viel Müll in der Umgebung und hörte schon öfter ein Brummen und Dröhnen, das nicht sichtbar war…. Das macht mich traurig und doch weiß ich, dass ich da, wo ich bin, wirken kann zum Guten hin. Also: Müll einsammeln. Und immer wieder eine Lichtsäule sein. Und meine eigenes Körpermeer sauber halten von Plastik, müll usw. (meine noch schwerste Aufgabe). Mich freut, dass meine Kinder damit auch schon anfangen, achtsam ihre Wege zu gehen undn Müll einzusammeln. Gestern hatte ich ein lustiges Erlebnis dazu: ich wollte eine Taschentuchverpackung aufheben und sie später wegwerfen. Dann entdeckte ich einen Schlüssel darin. Er gehörte zu dem Seminarhaus, in dem ich ab und zu helfe (Seminarhaus Sophia, Drethem,. Wendland). Der Leiter freute sich. Und ich freute mich über meine eigene Aufmerksamkeit. Mein Wort dazu: Take care. Alles Liebe Dir und eine gute Reise. Ramona Yasin, http://www.lovings.me
Liebe Ramona, auch Dir einen herzlichen Dank für Dein Sein <3. Ja, es ist wunderbar ein Vorbild zu sein für unsere Kinder und ihnen zu zeigen, wie man achtsam und bewusst lebt - oder es sich von ihnen zeigen zu lassen 😉 Diese Erfahrung habe ich auch gemacht: Dinge zu finden, die mir ohne Aufmerksamkeit und Achtsamkeit verborgen geblieben wären. Wie schön. Auch Dir alles Liebe <3
Denn sie wissen nicht was sie tun! … Widerspruch! … es geschieht unachtsam, fehl-geleitet durch dauer-berieselte Konsumenten, die Programme ab-/durchleben.
weniger der Mangel an Wissen, als Fehl-Information (Lüge) + Gier der „Mächtigen“ bringt die Unachtsamen ins zerstörerische Handeln.
Freie Menschen agieren mit weniger konsumieren, Gemeinschaftssammeln … im Vertrauen darauf, das die „Welle“ (des zerstörerischen Endszenario-Verhaltens) irgendwann wieder zurück schwappt in die Unendlichkeit des Ozeans von Wahrheit + Liebe. <3 Miriam <3 Nina Magdalini <3 Ozeankind für die Erd-Ozean-Heilung-Information
Liebe Maria, danke für Deinen Kommentar. Für mich beruht der Satz „denn sie wissen nicht was sie tun“ auf einem Mangel an Bewusstheit. Und dadurch wissen sie es nicht besser und können quasi gar nicht anders handeln. Das heißt, sie könnten schon, wenn sie ihr Denken verändern würden, doch das geht nur mit einem veränderten Bewusstsein. <3 Miriam
Liebe Miriam, Danke für Deine in die Welt gebrachten Anregungen <3 … hmmm Bewusstseinsstarre überall … warum hängt das bloss alles so fest in der Welt … diese Ignoranz ist komplett absurd im Zeitalter der Wissensglobalisierung … Dir <3 Gruss, Maria
Liebe Maria, ja das hat meiner Meinung nach weniger mit Wissen als mehr mit höherem bzw. mit verändertem Bewusstsein zu tun. Herzliche Grüße an Dich