Warum tue ich, was ich tue? oder Warum bin ich, wo ich bin?
Warum tue ich, was ich tue?
Damit bin ich seit einiger Zeit unterwegs und immer wieder überkommen mich Zweifel bzw. Gedanken tauchen auf, die mir sagen: Was um Himmels willen tue ich hier? Wenn ich diesem Gedanken dann weiter Raum gebe, dann folgt ein inneres Gefühl, das sich wie ein verdorbener Magen anfühlt.
Ich beobachte dann was mit dem Körper passiert und bemerke, dass es eine Reaktion auf die Gedanken ist.
Klar, der Verstand kann gar nicht fassen, was ich grade mache – und ich auch nicht, wenn ich drüber nachdenke 😉 Also: Einfach nicht drüber nachdenken!
Allein das Wort spricht schon für sich: Nach-Denken Ich habe gar nicht vor über etwas nach-zu-denken eher will ich die Gedanken lassen wo sie sind und meinem Herzen folgen. Gibt es das Wort Herz-folgen? Nein, es gibt nur nach-denken. Auch nicht vor-denken. Komische Sprache.
Also, nochmal zurück zur Ausgangsfrage: Warum tue ich, was ich tue?
Ich weiß es nicht. Doch dennoch gibt es etwas in mir, das scheinbar ganz genau weiß, was es da so tut. Und genau diesem folge ich, bzw. mein Herz folgt. Das ist dieses im flow sein, von dem ich immer wieder spreche und was ich so liebe.
Sarla sagt: „Das ganze Leben dient Dir, um frei zu sein.“ Und so betrachte ich es auch. Keine Situation ist gegen mich, alles dient mir. Je mehr ich das Leben so betrachte, desto mehr Wunder geschehen – dann liebe ich das Leben und das Leben liebt mich.
Ganz neu kam der Satz – wieder von Sarla – zu mir: „Dienst Du der Angst – oder bleibst Du Dir Selbst treu?“ Super, oder?
Ich habe beschlossen NICHT der Angst zu dienen, auch wenn sie grade aktuell häufiger mal anklopft, sondern mir selbst treu zu bleiben.
Und was heißt nun: Mir selbst treu zu bleiben? Was ist bzw. Was will denn mein Selbst? Mein Selbst erkenne ich nur, wenn ich den Verstand ausschalte und in mein Herz schaue. „Dein Herz kennt den Weg“ lautet ein Spruch – von wem, weiß ich nicht – vielleicht von mir 😉
Grade sitze ich in meinem Bus und schreibe und schaue auf die Wand gegenüber, an der ein Bild hängt, wo unter anderem steht: „Lass Deine Seele sprechen“ DAS IST ES! Genau darum geht es! Der Verstand kann mich mal…
Meine Seele ist meine Wegbegleiterin.
Wenn ich genau hinhöre, dann flüstert sie mir ein, wo der Weg lang führt. Genau genommen flüstert sie auch, wenn ich nicht hinhöre. Doch dann überhöre ich es vielleicht und der Verstand gewinnt die Oberhand.
Vor ein paar Tagen war ich in Perugia und in Assisi, weil ich meinte dort etwas zu finden wonach ich suche. Aber ehrlich gesagt fragte ich mich die ganze Zeit: „Was will ich hier?“ und „Wonach suche ich eigentlich“?
Ich habe nach Antworten gesucht und in mich gespürt und gemerkt, wie es mir dabei immer schlechter ging. Gedanken tauchten auf wie: so will ich nicht mehr leben. Ich bin nun wirklich nicht depressiv oder lebensmüde – das nicht. Und dennoch gibt es etwas in mir, das dieses Leben, wie ich es bisher gelebt habe nicht mehr leben will.
Es/ich will wissen, worum es wirklich geht! Vielleicht finde ich es hier…in Italien!
Zwei wunderbare Dinge habe ich schon gefunden: einen Ort, an dem ich mich wie zuhause fühle: Spello, ca. 10 km von Assisi entfernt. Ein wunderschöner Ort, der aussieht wie ein Kunstwerk. Er wird auch „Juwel Umbriens“ gennant – was ich absolut verstehen kann. Gestern Abend lief ich durch die einsamen Gassen und es fühlte sich wunderbar an, so vertraut und friedlich.
Und das zweite wunderbare ist der Ort Ananda – genauer: das spirituelle Zentrum Ananda – auch in der Nähe von Assisi in den Bergen auf ca. 750 m Höhe. Ich fuhr heute hin, da ich vor ein paar Tagen „zufällig“ eine Frau kennenlernte, die dort lebt und mich eingeladen hatte. Es stürmte ziemlich doll und dennoch war es richtig schön. Sie zeigte mir den Tempel und wir gingen lange spazieren und sie erzählte mir alles was sie so wußte. Es war absolut vertraut und schön.
Interessant war auch die Reaktion von Lino: er schien sich dort pudelwohl zu fühlen. Begrüßte die Menschen freudig, die sich ihrerseits auch sehr zu freuen schienen und rannte auch freudig in der Gegend rum. Am Sonntag fahre ich wieder hin zum Satsang und dann schaue ich mal, ob ich dort länger bleibe.
Heute war es mir zu stürmig zum übernachten dort, denn bei dem Wind kühlt der Bus so schnell aus.
Ich habe das Gefühl, ich komme der Ursache, warum ich tue was ich tue immer näher…und warum ich da bin wo ich bin, auch.
Weißt Du, warum Du tust, was Du tust und warum Du bist, wo Du bist?
In Liebe, Miriam
Liebe Miriam, pass schön auf dich auf, auch auf deiner Reise zu dir selbst. Der Weg ist das Ziel, reifen und dazu lernen. Es wird dich auf alle Fälle weiter bringen, genieße den Moment und auch die Inseln wenn du kurz vor einer Weggabelung stehst. Auch das gehört dazu auf deiner Reise in die große weite Welt und zu den Menschen. Viel Freude dabei und halte uns unbedingt auf dem Laufenden!
VG Barbara
Liebe Barbara, Ich danke Dir für Deine Worte. „Geniesse, was Du hast“ ist grade mein Lieblingsspruch, der vor Kurzen zu mir kam und jetzt eine völlig neue Bedeutung erhält, und ich genieße auch den Moment – auf jeden Fall. Ich habe beschlossen, ein Buch zu schreiben über meine Reise. LG Miriam